Da blättert man, nichts Böses ahnend, durch sein Internet und wird urplötzlich mit der Behauptung konfrontiert, dass die Fischerei ungünstig für die Fische sein soll.
Ja, ich weiß - diese Einleitung trieft vor Ironie, aber solche Meldungen machen mich ausgesprochen zornig. Eine Nachrichtenagentur schickt die "Neuigkeit" über den Äther und selbst namhafte Magazine veröffentlichen diese. Bin ich der Einzige, der seit Jahrzehnten bereits Meldungen und Warnungen verfolgt die die Überfischung der Meere betreffen? Man kann sich heute doch nicht mehr überrascht stellen wenn man mal wieder darauf hingewiesen wird, dass eine unethische und vollkommen idiotische Verhaltensweise der Menschheit sich mittel- oder langfristig zu deren Nachteil auswirkt. Es wurde bereits so oft vor den Folgen dieses Treibens gewarnt, dass manch einer wohl beschlossen haben mag, sich taub zu stellen und das Beste zu hoffen (und da wird Computerspielern Realitätsverlust vorgeworfen).
Überhaupt scheinen erstaunlich viele Menschen zu glauben, dass die Umweltproblematik gelöst sei und die Zukunft ebenso grün wie rosig aussieht (gräßliche Farbkombination). In der Tat scheinen die sog. Interessen der Menschen wieder verstärkt in den Vordergrund gerückt zu sein. Nun ich persönlich bin der Ansicht, dass die Menschheit primär unter sich selbst leidet. Aus diesem Grund hielte ich es für angemessen, wenn man zunächst mal alle Anstrengungen darauf konzentriert, dass die Zukunft noch eine Welt zum drinleben beinhaltet, vorzugsweise eine, die in der Lage ist ihre Bewohner (auch die nichtmenschlichen) zu ernähren.
Ich glaube kaum, dass viele mir wiedersprechen werden wenn ich sage, dass die Menschheit weit jenseits der maximal tragbaren Population angekommen ist. Leider ist aber kaum irgendwo etwas davon zu spüren, dass aktiv gegen die Überbevölkerung vorgegangen wird. Im Gegenteil: Manche Pseudogutmenschen tragen derzeit einen Wettkampf aus wer am meisten gegen Sterblichkeit in weniger entwickelten Gegenden der Welt unternimmt. Keiner davon ist aber bis dato auf das simple Konzept der Geburtenkontrolle gekommen (zumindest nicht soweit ich weiß). Die Erde kann nur eine begrenzte Anzahl an Lebewesen ernähren, was an einer Stelle genommen wird fehlt an anderer Stelle. Die Frage ist: Wollen wir wirklich in einer Welt leben, die nur aus Menschen und deren Nahrung besteht? Denn das ist der Weg den wir derzeit gehen.
Unsere Ozeane sind, fast jeder hat das schon mal gehört, schlechter erforscht als der nahe Weltraum. Dennoch schrecken wir nicht davor zurück sie mit Gewalt zu zerstören ohne auch nur abschätzen zu können welche Konsequnzen dies nach sich ziehen wird. Diese Rücksichtslosigkeit wird Menschenleben kosten. Daran kann es nicht den allerleisesten Zweifel geben. Ärgerlich ist aber, dass jemand der sich für die Umwelt einsetzt nicht als jemand Anerkennung findet, der letzlich der Menschheit einen Dienst erweisen will. In vielen Ländern werden Umweltschützer sogar verachtet (und ich meine angeblich zivilisierte Industrienationen) oder mit Terroristen gleichgesetzt (England zum Beispiel).
Und während Timpeteh, der König der Fische, sein schwindendes Reich beweint, frage ich mich ob die Menschheit wirklich weiß, daß man Geld nicht essen kann. Ist die Welt nicht seltsam?