Filmkritik: Der goldene Kompass

Am Wochenende hatte ich, Entspannung suchend, mein Internet beiseite gelegt und bin ins Kino gegegangen. Gezeigt wurde: "Der goldene Kompass", eine Verfilmung des gleichnamigen Fantasyromans von Philip Pullmann.

Um es in wenigen Worten vorwegzunehmen: Ich kann den Film nur wärmstens empfehlen und die Hauptdarstellerin ist sicher eine der vielversprechendsten Neuentdeckungen überhaupt.

Im Detail: Die Romanvorlage des britischen Professors begleitet die junge Lyra Belacqua auf ihrer reise durch eine Welt in der jeder Mensch von einem Schutzgeist in Tierform, einem Dämon, begleitet wird. Lyra wird als Waise von ihrem Onkel, dem Lord Asriel, an der Oxford-Universität aufgezogen. Als Onkel asriel eines Tages z einer gefährlichen Mission an den Polarkreis aufbricht folgt ihm Lyra und sowohl Leser als auch Filmzuschauer folgen ihr auf dieser Reise.

Nun ist das Buch als Jugendroman eingestuft, obwohl es in der Tat sehr häufig von Erwachsenen gelesen wird, was auch im Sinne des Autors ist, der selbiges nämlich als Roman für alle Altersklassen verstanden wissen will. Im Buch werden viele interessante Fragen aufgeworfen (teilweise von ausgesprochen philosophischer Natur), was der Reise von Lyra zusätzlichen Reiz verleiht. Das Denken wird in ihrer Welt vom mächtigen Magisterium bestimmt, in welchem Autor Pullmann die Verkörperung der katholischen Kirche sieht.

Der Film ist durchaus als Film für die ganze Familie geeignet und kann auch von jeder Altersgruppe auf unterschiedliche Weise genossen werden. Während einfachere Gemüter sich an der prächtigen Ausstattung und/oder den gut inszenierten Actionsequenzen erfreuen können andere sich an der intelligenten Story und dem sensationell guten Spiel von Dakota Blue Richards und Nicole Kidman erfreuen. Die 13 Jahre junge Hauptdarstellerin ist das absolute Kronjuwel des Films und den Eintrittspreis allein wert. Auch Kidman überzeugt als Bösewicht und gibt, meines Erachtens, eine der besten Vorstellungen ihrer Karriere.

Selbstverständlich ist ein moderner Fantasyfilm kaum ohne computergenerierte Charaktere denkbar, was hier in erster Linie die Tiere (Dämonen und Eisbären) betrifft. Dennoch sind diese so liebevoll umgesetzt worden, dass sie niemals künstlich wirken. Die Story wird flüssig erzählt und bringt eine Reihe sehr interessanter Wendungen mit sich. Viele Feinheiten sind eingearbeitet worden, die dennoch nicht dazu beitragen, dass man sich überfahren fühlt sondern das Interesse jederzeit wach halten.

Einziger Kritikpunkt wäre, dass der Film geren eine halbe oder ganze Stunde hätte länger sein dürfen, aber Gerüchte besagen, dass mit einem deutlich verlängerten Directors Cut für die DVD zu rechnen ist.

Daher: Hingehen und anschauen, wer den Film nicht mag ist vermutlich seltsam.

Kommentare (1) -

  • Morgan
    Schade, ich geh ja fast nie ins Kino. Aber vielleicht sollte ich mir mal die DVD antun - an so nem Abend, wo wir mal ausnahmsweise NICHT chatten ;)