Viele glauben, es gäbe nichts Schmerzhafteres, als das Sterben eines Traumes erleben zu müssen.
Träume aber verhalten sich nicht wie Seifenblasen, die platzen, sobald sie den Boden berühren. Vielmehr sind sie wie Sterne, immer da, die sich in Seen spiegeln, in Wasserpfützen oder Fensterscheiben.
Die Spiegel unserer Träume sind die Menschen, mit denen wir zu tun haben, unsere Beziehungen und Erlebnisse. Wir neigen dazu, unser Augenmerk nur auf die Spiegel zu richten und das, was wir darin sehen, halten wir für real. Ein Spiegel aber kann blind werden, er kann zerbrechen oder einfach nicht mehr da sein. Dann sieht es so aus, als seien auch unsere Träume zerstört und verschwunden. Aber sie sind da. Gleich den Sternen am nächtlichen Himmel einer Großstadt, die unser unvollkommenes Auge nicht mehr wahr zu nehmen vermag, sind sie da und warten darauf, von dir neu entdeckt zu werden. Dann tust du gut daran, an eine Stelle zu gehen, von der aus man die Sterne sehen kann.
Scließe deine Augen.
Schweige.
Atme.
Hörst du deinen Herzschlag?
Spürst du, wie es kribbelt in dir?
Vernimmst du das Rauschen deines eigenen Blutstroms in den Ohren?
Das ist dein Traum. Er ist da. Es ist dein Leben.
Es wartet auf dich wie eine Braut.
Geh, zieh dir das Leben rein, koste es mit allen Sinnen. Es gehört dir.
Achte nicht auf die Spiegel. Spiegel können blind werden. Sie können zerbrechen oder einfach nicht mehr da sein.
Dein Traum aber existiert mit dir solange du lebst.
Wo ist DEIN Ort, von wo aus du die Sterne sehen kannst?