Liebes Tagebuch,
so langsam erhole ich mich. Die Eisenhutvergiftung klingt allmählich ab und auch des Meisters Stiefelspitze ist schon fast wieder herausgeeitert. Deshalb meinte der Meister wohl auch, ich sei wieder bereit, meinen Pfad der Erleuchtung weiter zu beschreiten - in aller Demut natürlich. Er rief mich also zu sich, erklärte knapp, einige Vehikel aus dem firmeneigenen Fuhrpark hätten durch die in letzter Zeit gehäuft stattfindenden Astralreisen Schlacken angesammelt und gebot mir eine gründliche spirituelle Reinigung derselben. Diese Aufgabe war natürlich eine große Ehre für einen Unwürdigen wie mich und das sagte ich dem Meister auch. Genau gesagt gab ich ihm zu verstehen, dass ich befürchtete, mein Karma könne Schaden nehmen, wenn ich die Autos wasche...
Da kam ich beim Meister aber schön an!
"Schlecht fürs Karma?!" brüllte er, "wenn du nicht gleich dein Sakralchakra in Bewegung setzt und gehorchst, dann geb ich dir fürs Karma, dass die Aura flackert!"
Ich zog es vor, mich demütig zu verneigen, bevor ich großzügig Salböl auf die Fahrzeuge verteilen ging.
P.S.: Neulich las ich eine Anzeige über Car-Sharing. Muss das nicht Carma-Sharing heißen?